Die Protokolle der Weisen von Zion
Die „Protokolle der Weisen von Zion“ gelten als die bekannteste Verschwörungserzählung der modernen Weltgeschichte und die am weitesten verbreitete antisemitische Schrift der Neuzeit. Sie sind in zahlreichen Sprachen im Umlauf, erscheinen in Print- und anderen Medien – und sie sind auch im Internet leicht zugänglich.

NS-Zeit „Lehrbücher“ © ARTE
Anfang des 20. Jahrhunderts tauchte im zaristischen Russland unter mysteriösen Umständen ein obskures antisemitisches Pamphlet auf: die sogenannten „Protokolle der Weisen von Zion“. Sie geben sich als authentische Geheimschrift von Sitzungen jüdischer Abgesandter am Rande eines Zionistenkongresses aus und sollen die Weltherrschaftspläne des „Weltjudentums“ enthüllen.
Der Film zeigt, wie antisemitische Zerrbilder rund um die Hauptmotive der Protokolle auf sublime Weise Teil des kulturellen Mainstreams geworden sind, wozu auch TikTok, islamistische Aktivisten, der Milliardär Elon Musk, J. K. Rowlings „Hogwarts Legacy“ oder die populären Sänger und Musikproduzenten Kayne West, Kollegah und Xavier Naidoo beigetragen haben.

© ARTE/BLUEPRINT Film
So entsteht das alte Feindbild korrupter „globalistischer“ Mächte – verbreitet von Trumps Umfeld bis zur AfD, von QAnon bis zu russischer Propaganda.
Die anhaltende Wirkung der Protokolle zeigt, wie stark antisemitische Mythen in Popkultur und Social Media weiterleben – und sich dort heute schneller verbreiten als je zuvor.

© ARTE/BLUEPRINT Film