Videoproduktion | BDZV
Der Theodor-Wolff-Preis wird vom Bundesverband Digitalpublisher und Zeitungsverleger (BDZV) getragen. Der Preis wird in fünf Kategorien vergeben und ist mit insgesamt 30.000 Euro dotiert. Gastredner 2023 war der Journalist und frühere Chefredakteur der türkischen Zeitung Cumhuriyet, Can Dündar.

© BDZV/Zumbansen
Meinung
In der Kategorie Meinung ging der Preis in diesem Jahr an Dunja Ramadan (Süddeutsche Zeitung, München) für ihren Leitartikel „Der Garten und der Dschungel“. Ramadan kritisiert in ihrem Kommentar die Überheblichkeit der Deutschen bei deren Ablehnung der Vergabe der Weltmeisterschaft nach Katar. „Es kommt nicht so oft vor, dass den Deutschen so der Spiegel vorgehalten wird“, würdigte die Jury. Ramadans Argumentation sei gut nachvollziehbar. Es handele sich um einen „wichtigen Text, der den Tag überstehen wird“.
Reportage
Die Jury zeichnete Moritz Aisslinger (Die Zeit, Hamburg) für seine Reportage „Dem Sturm ausgeliefert“ aus. „Perfekt formuliert, exzellent gebaut und packend“ beschreibe der Autor das spurlose Verschwinden von 90 Containerschiffen und deren Mannschaften pro Jahr. Aisslinger gelinge es, lobte die Jury, emotional berührend ein Thema „völlig außerhalb unserer Wahrnehmung“ vorzustellen, das doch jedermann sehr direkt berühre, weil die Inhalte der Schiffscontainer den Alltag ausstatten.
Bestes lokales Stück
Die Würdigung in der Kategorie Bestes lokales Stück erkennt die Jury Julia Ruhnau (Nürnberger Nachrichten) für ihre Reportage „Endlevel Hass“ zu. Die Geschichte eines jungen Bloggers, der durch sein exzessives Auftreten als „Drachenlord“ im Internet den ungebremsten und schließlich auch mordlustigen Abscheu der Netzgemeinde auf sich zieht.
Bestes lokales Digitalprojekt
Erfolgreich in der Kategorie Bestes lokales Digitalprojekt waren Jan Georg Plavec und Simon Koenigsdorff (Stuttgarter Zeitung/Stuttgarter Nachrichten) mit ihrer „Klimazentrale Stuttgart“. Hier handele es sich um ein genuin digitales Angebot, das es so in Print nicht geben könne, hieß es dazu von der Jury.
Thema des Jahres
Beim Thema des Jahres „Der Krieg in Europa – Und was die Zeitenwende bedeutete“ vergab die Jury den Preis an Daniel Brössler (Süddeutsche Zeitung, München) für sein Stück „Schreckliche neue Welt“. Brösslers tagesaktuelle Zusammenfassung des Auftritts von Bundeskanzler Scholz mit seiner „Zeitenwende“-Rede am 27. Februar 2022 im Bundestag sei „Tageszeitungsjournalismus at its best“, würdigte die Jury.
Die Nominierten 2023
Meinung
Jakob Simmank, DIE ZEIT, Hamburg: „Zwei Jahre Corona – und wir haben so wenig verstanden“
Johannes Schneider, DIE ZEIT, Hamburg: „Bloß keine Ausweglosigkeit“
Reportage
Eva Schläfer, Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung,: „Das Leben war ein Fest. Dann hatten sie genug“
Thorsten Schmitz, Süddeutsche Zeitung, München: „Raus aus den Betten!“
Bestes lokales Stück
Manuela Müller, Freie Presse, Chemnitz: „Tatort Kita-Küche“
Henning Rasche, Rheinische Post, Düsseldorf: „Viele Kühe machen Mühe“
Bestes lokales Digitalprojekt
Peter-Pascal Portz, VRM, Mainz: „16 Stunden-Liveblog“
Patrick Schwemling, Mindener Tageblatt: „Hilfskonvoi für die Ukraine“
Thema des Jahres „Der Krieg in Europa – Und was die Zeitenwende bedeutete“
Cathrin Kahlweit, Süddeutsche Zeitung, München: „Einmal Hölle und zurück“
Valerie Schönian, DIE ZEIT, Hamburg: „Die Krisenmanagerin“