Wahlmanipulation im Netz

Wie werden Wählerinnen und Wähler vor der Bundestagswahl digital manipuliert und wer steckt dahinter? Das deckten zwei investigative Dokus von NDR, rbb und SWR in „Die Story im Ersten“ und ein ARD radiofeature auf.

Ausstrahlungs-PR | SWR/NDR/rbb

Der Film „Wahl­kampf under­co­ver – Wie PR-Pro­fis uns mani­pu­lie­ren“ am 30. August 2021 um 23:05 Uhr im Ers­ten und der NDR Bei­trag „Vir­tu­el­le Pro­pa­gan­da“ in der Rei­he „das ARD radio­fea­ture“ ab 25. August in der ARD Audio­thek schil­der­ten, wie weit inter­na­tio­na­le PR-Strateg*innen gehen wür­den, um einer deut­schen Par­tei zum Wahl­er­folg zu ver­hel­fen. Die Doku des SWR am 6. Sep­tem­ber „Die gehei­men Mei­nungs­ma­cher. Wie wir im Wahl­kampf mani­pu­liert wer­den“ ging der Fra­ge nach, wer hin­ter der meist digi­tal ver­brei­te­ten Des­in­for­ma­ti­on steckt und wer von ihr pro­fi­tiert. Die drei Pro­duk­tio­nen zusam­men zeich­ne­ten kurz vor der Bun­des­tags­wahl ein beun­ru­hi­gen­des Bild vom ver­deck­ten Kampf um die Mei­nungs­ho­heit in Deutsch­land.

Wahlkampf undercover – Wie PR-Profis uns manipulieren (NDR/rbb)

Autor Peter Kreys­ler © NDR/Filme und Kon­sor­ten

Die Autor*innen wag­ten für ihren Film ein unge­wöhn­li­ches Expe­ri­ment: Unter fal­scher Flag­ge und mit gefak­ter Iden­ti­tät schleus­te sich der Inves­ti­ga­ti­v­jour­na­list Peter Kreys­ler in das Inne­re inter­na­tio­nal agie­ren­der PR-Agen­tu­ren. Die Autor*innen doku­men­tier­ten haut­nah, was in der Welt der Wahl­kampf­stra­te­gen heu­te mög­lich ist, und lie­fer­ten erst­mals einen tie­fen Ein­blick in die skru­pel­lo­sen Geschäfts­me­tho­den der Mei­nungs­ma­cher.

Produktionsinformationen

Der Film ist eine Pro­duk­ti­on von NDR und rbb für Das Ers­te. Autor*innen: Gesi­ne Enwaldt und Peter Kreys­ler. Kame­ra: Ingo Men­de. Pro­duk­ti­ons­lei­tung: Mela­nie Stu­cke. Redak­ti­on: Julia Sal­den­holz, Jochen Grae­bert (bei­de NDR), Ute Beut­ler (rbb).

Die geheimen Meinungsmacher – Wie wir im Wahlkampf manipuliert werden (SWR)

Die Sto­ry im Ers­ten“ folgt den Spu­ren der Faken­ews © SWR

Die Autor*innen gin­gen der Spur nach, wie rech­te Grup­pen und aus­län­di­sche Akteu­re im Bun­des­tags­wahl­kampf ver­such­ten, die Wäh­ler­mei­nun­gen zu mani­pu­lie­ren. Ihre Metho­de: das Ver­brei­ten von Ver­schwö­rungs­nar­ra­ti­ven, geziel­ten Falsch­in­for­ma­tio­nen und das Ein­bre­chen in Com­pu­ter­sys­te­me mit dem Ziel, mit gestoh­le­nen Infor­ma­tio­nen Miss­trau­en zu säen und Tei­le der Bevöl­ke­rung gegen­ein­an­der auf­zu­het­zen.

Produktionsinformationen

Der Film ist eine Pro­duk­ti­on von SWR für Das Ers­te. Autor*innen: Mari­li­na Görz y Mora­tal­la und Mar­cel Kol­ven­bach. Redak­ti­on: Tho­mas Reut­ter. Lei­tung: Hans Micha­el Kas­sel.

Pressestimmen

Wahlkampf undercover

Deutschlandfunk Kultur 

PR-Spe­zia­lis­ten beein­flus­sen Wäh­ler – das haben der Brexit und die Wahl in den USA gezeigt. Der Jour­na­list Peter Kreys­ler hat für eine ARD-Doku Agen­tu­ren gesucht, die Falsch­in­for­ma­tio­nen ver­brei­ten und auch hier­zu­lan­de den Wahl­kampf mani­pu­lie­ren wür­den.

Frankfurter Allgemeine Zeitung 

Der Film ent­larvt ver­meint­li­che PR-Pro­fis als leicht zu beein­dru­cken­de Schar­la­ta­ne.

SPIEGEL 

Der Repor­ter [Peter Kreys­ler] und sei­ne Co-Autorin Gesi­ne Enwaldt woll­ten mit ver­steck­ter Kame­ra unlau­te­re digi­ta­le Wahl­kampf­prak­ti­ken auf­de­cken. Der SPIEGEL konn­te den Doku­men­tar­film sehen und Ein­blick in die Kon­zep­te neh­men, mit denen dubio­se Agen­tu­ren im deut­schen Wahl­kampf mit­mi­schen wol­len.

tv Digital 

Dass wir alle täg­lich von der Wer­bung und ande­ren Aktio­nen mani­pu­liert wer­den, ist kein Geheim­nis. Wie stark aber PR-Pro­fis in den Wahl­kampf ein­grei­fen und wie wir­kungs­voll ihre Kam­pa­gnen sind, ist nicht jedem klar. Ein inves­ti­ga­ti­ver Film über die Arbeit inter­na­tio­na­ler PR-Agen­tu­ren zeigt heu­te in der ARD das gan­ze Aus­maß auf.

Westdeutsche Allgemeine Zeitung 

Auf ein gemein­sa­me Fair­ness-Ver­ein­ba­rung konn­ten sich die Par­tei­en bis­her jeden­falls nicht eini­gen: Jede hat ihre eige­ne Selbst­ver­pflich­tung, nur die AfD hat kei­ne. Schon des­halb lie­fert „Wahl­kampf under­co­ver“ ein gutes Stück Auf­klä­rung über die Wild-West-Manie­ren im Social-Media-Wahl­kampf. […] Noch schö­ner wäre es natür­lich, wenn das Ers­te – gemäß sei­nem selbst erklär­ten Auf­trag – die­se für das Super­wahl­jahr 2021 so wich­ti­gen wie beun­ru­hi­gen­den Recher­che-Erkennt­nis­se in der Prime­time sen­den wür­de, und nicht erst mon­tags kurz vor Mit­ter­nacht. Wenigs­tens aber gibt es noch die gebüh­ren­fi­nan­zier­te ARD-Media­thek, wo die NDR-Doku schon jetzt jeder­zeit (und noch das gan­ze Jahr über) zu sehen ist.

Die geheimen Meinungsmacher

teleschau 

Viel wur­de dar­über dis­ku­tiert, ob und wie aus­län­di­sche Geheim­diens­te den US-Wahl­kampf 2016 beein­fluss­ten und so die Wahl Donald Trumps zum Prä­si­den­ten ent­schei­dend vor­an­trie­ben. Dass so etwas auch in Deutsch­land pas­sie­ren könn­te, hät­te man noch vor weni­gen Jah­ren für unmög­lich gehal­ten. Ein anschei­nend fal­sches Wie­gen in Sicher­heit: Es meh­ren sich Hin­wei­se, dass der dies­jäh­ri­ge Bun­des­tags­wahl­kampf nicht vor Mani­pu­la­tio­nen gefeit ist. Unter dem Titel „Die gehei­men Mei­nungs­ma­cher“ zeigt „Die Sto­ry im Ers­ten“ nun die Ergeb­nis­se inves­ti­ga­ti­ver Recher­chen zum The­ma. Die Repor­ta­ge deckt auf, wie hie­si­ge rech­te Grup­pen und Diens­te aus dem Aus­land ver­su­chen sol­len, Wäh­ler­mei­nun­gen zu beein­flus­sen.

Westdeutsche Allgemeine Zeitung 

Bis in den August 2021 hin­ein haben Mari­li­na Görz y Moratel­la und Mar­cel Kol­ven­bach für ihre SWR-Doku­men­ta­ti­on recher­chiert. Unter der Mit­wir­kung von Cyber-Exper­ten, Daten­ana­lys­ten und Fak­ten­che­ckern gehen sie der Fra­ge nach, in wel­chem Aus­maß und mit wel­chen Metho­den radi­ka­li­sier­te und aus­län­di­sche Akteu­re ver­su­chen, die Wahl­ent­schei­dun­gen zur Bun­des­tags­wahl digi­tal zu mani­pu­lie­ren. Die Recher­che-Ergeb­nis­se sind beun­ru­hi­gend.

Baer­bock, Laschet und Scholz im Zerr­spie­gel der sozia­len Medi­en © SWR

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