Früh.Warn.System. Brauchen wir diesen Verfassungsschutz?

Der Dokumentarfilm von Christian Hans Schulz und Rainald Becker feierte am 6. Oktober 2020 Premiere im Kino Filmkunst66 in Berlin. Die Erstausstrahlungen folgten am 13. Oktober auf ARTE und am 21. Oktober im ERSTEN.

Programm-PR | SWR / ARTE

Der Ver­fas­sungs­schutz will ein „Früh­warn­sys­tem“ sein, gegen die Gefah­ren für unse­re Demo­kra­tie. Kri­ti­ker wer­fen dem Nach­rich­ten­dienst vor, „auf dem rech­ten Auge blind“ zu sein. Nach einer Häu­fung rechts­extre­mis­tisch moti­vier­ter Ver­bre­chen ist klar, dass die inne­re Sicher­heit des Lan­des längst nicht nur durch isla­mis­ti­sche Gefähr­der bedroht ist. Auch die Cyber­kri­mi­na­li­tät wird ein immer grö­ße­res Pro­blem, mit dem sich der Ver­fas­sungs­schutz befas­sen muss. Die Doku­men­ta­ti­on hin­ter­fragt, wie die­ses „Früh­warn­sys­tem“ mit der zuneh­men­den Ver­net­zung neu­er rechts­extre­mer Grup­pen und der neu­en vir­tu­el­len Bedro­hung umgeht.

Pho­to © ARTE France

Produktionsinformationen

Pro­duk­ti­on: Im Auf­trag von ARTE, SWR, rbb und MDR in Zusam­men­ar­beit mit Ven­ta­na-Film GmbH. Pro­du­zent: Hans-Robert Eisen­hau­er. Buch & Regie: Chris­ti­an Hans Schulz und Rai­nald Becker. Redak­ti­on: Tho­mas Reut­ter (SWR), Simo­ne Reu­ter (SWR), Jörg Wil­der­muth (MDR), Ute Beut­ler (rbb) und Clau­dia Bucher (ARTE. G.E.I.E)

Pho­to © ARTE France

Pressestimmen

Frankfurter Allgemeine Zeitung

Der Film mon­tiert Aus­sa­gen von Björn Höcke, Alex­an­der Gau­land, Andre­as Kal­bitz und Ali­ce Wei­del zur unmit­tel­ba­ren Kennt­lich­keit. War­um gera­de hier das Früh­warn­sys­tem­ge­bot des Ver­fas­sungs­schut­zes an Gren­zen stößt, ent­fal­tet der Film in aller Deut­lich­keit.

Kulturexpresso

Der Film gehört in alle Schu­len. Wahr­schein­lich wären har­te Aus­ein­an­der­set­zun­gen zu erwar­ten. Der Stoff bringt es mit sich. Den ‚Arg­lo­sen‘ könn­te däm­mern, dass man den brau­nen Rat­ten­fän­gern nicht fol­gen darf.

Neues Deutschland

Zu den Stär­ken der Doku­men­ta­ti­on gehört, dass die oft ver­schwie­ge­ne anti­fa­schis­ti­sche Arbeit gegen rechts­extre­me Struk­tu­ren mehr Raum bekommt, statt nur als Fei­gen­blatt einer abge­bil­de­ten kri­ti­schen Gegen­stim­me her­hal­ten zu müs­sen.

Tagesspiegel

In dem viel­stim­mi­gen Film, der sich auf Poli­ti­ker, Sozio­lo­gen und Jour­na­lis­ten stützt, kommt auch Sinan Selen zu Wort. Der tür­kisch­stäm­mi­ge Vize­prä­si­dent des Bun­des­amts für Ver­fas­sungs­schutz zieht eine selbst­kri­ti­sche Bilanz. Er for­dert von sei­ner Behör­de eine ‚ehr­li­che Feh­ler­kul­tur‘. Ein­zi­ges Man­ko des sehens­wer­ten 90-minü­ti­gen Films: Poten­zi­el­le Gefah­ren, die von der links­extre­men Sze­ne aus­ge­hen, wer­den igno­riert.

Teleschau

‚Kei­ne die­ser Taten hat der Ver­fas­sungs­schutz vor­aus­ge­se­hen‘, heißt es an einer Stel­le des zwar ein wenig sen­sa­ti­ons­lüs­tern insze­nier­ten, doch zugleich hoch­in­for­ma­ti­ven Films. […] Dabei lie­fert die detail­liert recher­chier­te Doku­men­ta­ti­on tie­fe Ein­bli­cke in Arbeits‑, Orga­ni­sa­ti­ons- und Funk­ti­ons­wei­se eines Geheim­diens­tes, den es als sol­chen eigent­lich ‚gar nicht gibt‘, wie es im Film mit Anspie­lung auf die föde­ra­le Struk­tur heißt. […] Dass der muti­ge Film die grund­le­gen­den Prin­zi­pi­en und Säu­len des Inlands­ge­heim­diens­tes hin­ter­fragt, dass er zu Recht die Schwer­punk­te und die Effek­ti­vi­tät der Behör­de anzwei­felt, ist in jeder Hin­sicht mehr der Demo­kra­tie ver­pflich­tet als die kri­tik­lo­se Hin­nah­me des Han­delns einer so ent­schei­den­den Staats­be­hör­de.

BfV Dienst­ge­bäu­de in Köln © Bun­des­amt für Ver­fas­sungs­schutz

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