Programm-PR | SWR / ARTE
Der Verfassungsschutz will ein „Frühwarnsystem“ sein, gegen die Gefahren für unsere Demokratie. Kritiker werfen dem Nachrichtendienst vor, „auf dem rechten Auge blind“ zu sein. Nach einer Häufung rechtsextremistisch motivierter Verbrechen ist klar, dass die innere Sicherheit des Landes längst nicht nur durch islamistische Gefährder bedroht ist. Auch die Cyberkriminalität wird ein immer größeres Problem, mit dem sich der Verfassungsschutz befassen muss. Die Dokumentation hinterfragt, wie dieses „Frühwarnsystem“ mit der zunehmenden Vernetzung neuer rechtsextremer Gruppen und der neuen virtuellen Bedrohung umgeht.

Photo © ARTE France
Produktionsinformationen
Produktion: Im Auftrag von ARTE, SWR, rbb und MDR in Zusammenarbeit mit Ventana-Film GmbH. Produzent: Hans-Robert Eisenhauer. Buch & Regie: Christian Hans Schulz und Rainald Becker. Redaktion: Thomas Reutter (SWR), Simone Reuter (SWR), Jörg Wildermuth (MDR), Ute Beutler (rbb) und Claudia Bucher (ARTE. G.E.I.E)

Photo © ARTE France
Pressestimmen
Frankfurter Allgemeine Zeitung
Der Film montiert Aussagen von Björn Höcke, Alexander Gauland, Andreas Kalbitz und Alice Weidel zur unmittelbaren Kenntlichkeit. Warum gerade hier das Frühwarnsystemgebot des Verfassungsschutzes an Grenzen stößt, entfaltet der Film in aller Deutlichkeit.
Kulturexpresso
Der Film gehört in alle Schulen. Wahrscheinlich wären harte Auseinandersetzungen zu erwarten. Der Stoff bringt es mit sich. Den ‚Arglosen‘ könnte dämmern, dass man den braunen Rattenfängern nicht folgen darf.
Neues Deutschland
Zu den Stärken der Dokumentation gehört, dass die oft verschwiegene antifaschistische Arbeit gegen rechtsextreme Strukturen mehr Raum bekommt, statt nur als Feigenblatt einer abgebildeten kritischen Gegenstimme herhalten zu müssen.
Tagesspiegel
In dem vielstimmigen Film, der sich auf Politiker, Soziologen und Journalisten stützt, kommt auch Sinan Selen zu Wort. Der türkischstämmige Vizepräsident des Bundesamts für Verfassungsschutz zieht eine selbstkritische Bilanz. Er fordert von seiner Behörde eine ‚ehrliche Fehlerkultur‘. Einziges Manko des sehenswerten 90-minütigen Films: Potenzielle Gefahren, die von der linksextremen Szene ausgehen, werden ignoriert.
Teleschau
‚Keine dieser Taten hat der Verfassungsschutz vorausgesehen‘, heißt es an einer Stelle des zwar ein wenig sensationslüstern inszenierten, doch zugleich hochinformativen Films. […] Dabei liefert die detailliert recherchierte Dokumentation tiefe Einblicke in Arbeits‑, Organisations- und Funktionsweise eines Geheimdienstes, den es als solchen eigentlich ‚gar nicht gibt‘, wie es im Film mit Anspielung auf die föderale Struktur heißt. […] Dass der mutige Film die grundlegenden Prinzipien und Säulen des Inlandsgeheimdienstes hinterfragt, dass er zu Recht die Schwerpunkte und die Effektivität der Behörde anzweifelt, ist in jeder Hinsicht mehr der Demokratie verpflichtet als die kritiklose Hinnahme des Handelns einer so entscheidenden Staatsbehörde.

BfV Dienstgebäude in Köln © Bundesamt für Verfassungsschutz