1918. Aufstand der Matrosen

Arte zeigte das Dokudrama "1918. Aufstand der Matrosen" erstmals am 30. Oktober 2018. Am 4. November 2018 lief der Film von Jens Becker im NDR Fernsehen.

Programm-PR | NDR Fernsehen/ARTE Deutschland

Erzählt wird die legen­dä­re Geschich­te der Kie­ler Matro­sen, die sich in den letz­ten Tages des Ers­ten Welt­krie­ges wei­ger­ten, in einen sinn­lo­sen Tod zu zie­hen und dadurch eine Revo­lu­ti­on initi­ier­ten. Das Ende der Mon­ar­chie im Deut­schen Reich wur­de zur Geburts­stun­de der Demo­kra­tie.

Inhalt

Kurz vor Ende des Ers­ten Welt­kriegs wei­gern sich die Matro­sen meh­re­rer Schif­fe, zu einer sinn­lo­sen Ent­schei­dungs­schlacht gegen die bri­ti­sche Mari­ne aus­zu­lau­fen. In Kiel stel­len sich tau­sen­de Män­ner und Frau­en aus der Arbei­ter­schaft auf die Sei­te der Auf­stän­di­schen und for­dern zunächst ein Ende des Krie­ges und dann auch die Abset­zung des Kai­sers.

© ARTE

Im Mit­tel­punkt des Doku­dra­mas ste­hen der Matro­se Karl Artelt (Lucas Pri­sor), sei­ne Ver­lob­te Hele­ne Har­tung (Hen­ri­et­te Con­fu­ri­us), ihr Bru­der August (Alex­an­der Fin­ken­wirth), der SPD-Reichs­tags­ab­ge­ord­ne­te Gus­tav Noske (Rai­ner Rei­ners) und der Gou­ver­neur von Kiel, Admi­ral Wil­helm Souchon (Ernst Stötz­ner).

Zusätz­lich zu den Spiel­sze­nen kom­men auch Björn Eng­holm, frü­he­rer Minis­ter­prä­si­dent des Lan­des Schles­wig-Hol­stein und Bun­des­vor­sit­zen­der der SPD, Flot­til­len­ad­mi­ral Kay-Achim Schön­bach, Kom­man­deur der Mari­ne­schu­le Mür­wik, und Sahra Wagen­knecht von der Par­tei Die Lin­ke zu Wort und schil­dern ihre Sicht der Ereig­nis­se.

Produktionsinformationen

„1918. Auf­stand der Matro­sen“ ist eine Kopro­duk­ti­on von ARTE, NDR und Riva Film­pro­duk­ti­on. Buch und Regie: Jens Becker. Geför­dert von der Film­för­de­rung Ham­burg Schles­wig-Hol­stein und Nord­me­dia. Pro­duk­ti­on: Niko­la Bock, Micha­el Eckelt. Kame­ra: Jür­gen Reh­berg.

© ARTE

Pressestimmen

Der Farang

Sol­da­ten in Todes­angst, Hun­ger, Unter­drü­ckung, Sehn­sucht nach mehr poli­ti­scher Frei­heit – im kriegs­mü­de gewor­de­nen Deut­schen Reich gärt es im Herbst 1918. Vor 100 Jah­ren bricht in Kiel ein Matro­sen­auf­stand aus. Tage spä­ter ist der Kai­ser weg. Ein Doku-Dra­ma erin­nert dar­an.

Filmdienst

Infor­ma­ti­ve State­ments von Ver­tre­tern aus Poli­tik und See­fahrt ergän­zen sich mit reich­li­chem fil­mi­schen Archiv­ma­te­ri­al und her­vor­ra­gend inte­grier­ten und hoch­ka­rä­tig besetz­ten Spiel­sze­nen. In letz­te­ren ste­hen wich­ti­ge Betei­lig­te an den Vor­gän­gen im Zen­trum, dar­un­ter ein auf­rüh­re­ri­scher Matro­se, der Gou­ver­neur von Kiel und der MSPD-Reichs­tags­ab­ge­ord­ne­te Gus­tav Noske. Unter­halt­sam­keit und Wis­sens­ver­mitt­lung wer­den durch die klu­ge Mon­ta­ge unge­wöhn­lich stim­mig zusam­men­ge­führt.

Frankfurter Rundschau

…der Auf­stand steht auch exem­pla­risch für die Kraft, die aus der Ver­zweif­lung über Unter­drü­ckung erwach­sen kann, und den Kon­flikt zwi­schen Mut zum Risi­ko und dem Ver­such einer vor­sich­ti­gen Ände­rung der Ver­hält­nis­se.

Neue Osnabrücker Zeitung

Drei pro­mi­nen­te Kom­men­ta­to­ren kom­men zu Wort: ein amtie­ren­der Flot­ten­ge­ne­ral, der den Auf­stand sei­ner Vor­gän­ger bewer­tet; Sahra Wagen­knecht, die als Lin­ke, die lin­ke Revo­lu­ti­on der Matro­sen kom­men­tiert, und Björn Eng­holm, der als ehe­ma­li­ger Kie­ler Lan­des­va­ter die Taten der Kie­ler wür­digt. Vor allem aber ist der Film ein Spiel­film, der das Ende des Ers­ten Welt­kriegs aus Sicht der klei­nen Leu­te schil­dert: des Matro­sen Karl Artelt, ein cha­ris­ma­ti­scher Revo­luz­zer, der den Auf­stand anführt, sei­ner Ver­lob­ten Hele­ne […] sowie deren Bru­der August […]. Die klei­nen Leu­te sind es, die in die­sen letz­ten Okto­ber- und ers­ten Novem­ber­ta­gen den Druck so stark erhö­hen, dass am Ende die Abdan­kung von Kai­ser Wil­helm II. steht und der Waf­fen­still­stand von Com­piè­g­ne. Ein sehens­wer­ter Film, der die Not und die Ent­schlos­sen­heit der Kie­ler Matro­sen, die auf das gan­ze Volk über­greift, leben­dig wer­den lässt.

Tagesspiegel

Revo­lu­ti­on in Deutsch­land: Fräu­lein Hele­ne ist bei Kon­di­tor­meis­ter Kai­ser in Ungna­de gefal­len, denn sie hat sei­ne schö­nen Tisch­de­cken in rote Fah­nen ver­wan­delt. Als sie gefeu­ert wird, feu­ert sie mit einem Sah­ne­teil­chen beherzt zurück und zieht hoch erho­be­nen Haup­tes von dan­nen. Hele­ne, kurz Leni, ist die selbst­be­wuss­te Ver­lob­te von Karl Artelt, einem der Anfüh­rer des Kie­ler Matro­sen-Auf­stands, und sowohl Karl als auch den Auf­stand hat es wirk­lich gege­ben, nur Leni nicht. Die jun­ge Frau, die die Revo­lu­tio­nä­re mit wich­ti­gen Infor­ma­tio­nen ver­sorgt, auch mal tat­kräf­tig bei der Über­wäl­ti­gung eines Wacht­pos­tens hilft und ihren Karl lie­be­voll mit Back­wa­ren füt­tert, ist in „1918 – Auf­stand der Matro­sen“ (Arte, Diens­tag) revo­lu­ti­ons-roman­ti­sche Fik­ti­on.

© ARTE

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