Programm-PR | NDR Fernsehen/ARTE Deutschland
Erzählt wird die legendäre Geschichte der Kieler Matrosen, die sich in den letzten Tages des Ersten Weltkrieges weigerten, in einen sinnlosen Tod zu ziehen und dadurch eine Revolution initiierten. Das Ende der Monarchie im Deutschen Reich wurde zur Geburtsstunde der Demokratie.
Inhalt
Kurz vor Ende des Ersten Weltkriegs weigern sich die Matrosen mehrerer Schiffe, zu einer sinnlosen Entscheidungsschlacht gegen die britische Marine auszulaufen. In Kiel stellen sich tausende Männer und Frauen aus der Arbeiterschaft auf die Seite der Aufständischen und fordern zunächst ein Ende des Krieges und dann auch die Absetzung des Kaisers.

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Im Mittelpunkt des Dokudramas stehen der Matrose Karl Artelt (Lucas Prisor), seine Verlobte Helene Hartung (Henriette Confurius), ihr Bruder August (Alexander Finkenwirth), der SPD-Reichstagsabgeordnete Gustav Noske (Rainer Reiners) und der Gouverneur von Kiel, Admiral Wilhelm Souchon (Ernst Stötzner).

Zusätzlich zu den Spielszenen kommen auch Björn Engholm, früherer Ministerpräsident des Landes Schleswig-Holstein und Bundesvorsitzender der SPD, Flottillenadmiral Kay-Achim Schönbach, Kommandeur der Marineschule Mürwik, und Sahra Wagenknecht von der Partei Die Linke zu Wort und schildern ihre Sicht der Ereignisse.
Produktionsinformationen
„1918. Aufstand der Matrosen“ ist eine Koproduktion von ARTE, NDR und Riva Filmproduktion. Buch und Regie: Jens Becker. Gefördert von der Filmförderung Hamburg Schleswig-Holstein und Nordmedia. Produktion: Nikola Bock, Michael Eckelt. Kamera: Jürgen Rehberg.

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Pressestimmen
Der Farang
Soldaten in Todesangst, Hunger, Unterdrückung, Sehnsucht nach mehr politischer Freiheit – im kriegsmüde gewordenen Deutschen Reich gärt es im Herbst 1918. Vor 100 Jahren bricht in Kiel ein Matrosenaufstand aus. Tage später ist der Kaiser weg. Ein Doku-Drama erinnert daran.
Filmdienst
Informative Statements von Vertretern aus Politik und Seefahrt ergänzen sich mit reichlichem filmischen Archivmaterial und hervorragend integrierten und hochkarätig besetzten Spielszenen. In letzteren stehen wichtige Beteiligte an den Vorgängen im Zentrum, darunter ein aufrührerischer Matrose, der Gouverneur von Kiel und der MSPD-Reichstagsabgeordnete Gustav Noske. Unterhaltsamkeit und Wissensvermittlung werden durch die kluge Montage ungewöhnlich stimmig zusammengeführt.
Frankfurter Rundschau
…der Aufstand steht auch exemplarisch für die Kraft, die aus der Verzweiflung über Unterdrückung erwachsen kann, und den Konflikt zwischen Mut zum Risiko und dem Versuch einer vorsichtigen Änderung der Verhältnisse.
Neue Osnabrücker Zeitung
Drei prominente Kommentatoren kommen zu Wort: ein amtierender Flottengeneral, der den Aufstand seiner Vorgänger bewertet; Sahra Wagenknecht, die als Linke, die linke Revolution der Matrosen kommentiert, und Björn Engholm, der als ehemaliger Kieler Landesvater die Taten der Kieler würdigt. Vor allem aber ist der Film ein Spielfilm, der das Ende des Ersten Weltkriegs aus Sicht der kleinen Leute schildert: des Matrosen Karl Artelt, ein charismatischer Revoluzzer, der den Aufstand anführt, seiner Verlobten Helene […] sowie deren Bruder August […]. Die kleinen Leute sind es, die in diesen letzten Oktober- und ersten Novembertagen den Druck so stark erhöhen, dass am Ende die Abdankung von Kaiser Wilhelm II. steht und der Waffenstillstand von Compiègne. Ein sehenswerter Film, der die Not und die Entschlossenheit der Kieler Matrosen, die auf das ganze Volk übergreift, lebendig werden lässt.
Tagesspiegel
Revolution in Deutschland: Fräulein Helene ist bei Konditormeister Kaiser in Ungnade gefallen, denn sie hat seine schönen Tischdecken in rote Fahnen verwandelt. Als sie gefeuert wird, feuert sie mit einem Sahneteilchen beherzt zurück und zieht hoch erhobenen Hauptes von dannen. Helene, kurz Leni, ist die selbstbewusste Verlobte von Karl Artelt, einem der Anführer des Kieler Matrosen-Aufstands, und sowohl Karl als auch den Aufstand hat es wirklich gegeben, nur Leni nicht. Die junge Frau, die die Revolutionäre mit wichtigen Informationen versorgt, auch mal tatkräftig bei der Überwältigung eines Wachtpostens hilft und ihren Karl liebevoll mit Backwaren füttert, ist in „1918 – Aufstand der Matrosen“ (Arte, Dienstag) revolutions-romantische Fiktion.

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