Ausstrahlungs-PR | Berlin Producers
Spätestens seit der Finanzkrise im Jahr 2008 erlebt Karl Marx eine Renaissance – an Universitäten und in Kirchen, im Rahmen von Kongressen und Kultursendungen und in den Feuilletons der Leitmedien. 200 Jahre nach seiner Geburt hat Marx seine Aktualität nicht verloren.

Die Dokumentation erkundet, welche gesellschaftlichen Entwicklungen Karl Marx inspiriert hat – von der russischen Revolution im Jahre 1917 über Karl Liebknecht und Rosa Luxemburg, den langen Marsch Mao Tse-Tungs in China bis zum verordneten Sozialismus in Osteuropa nach dem zweiten Weltkrieg und den revolutionären Bewegungen in Lateinamerika und Kuba. Neben Historikern kommen Menschen zu Wort, die sich bis heute auf Marx beziehen, wie die Fraktionschefin der LINKEN, Sarah Wagenknecht, der französische KP-Vorsitzende Emanuel Laurent, ATTAC-Mitgründer Werner Rätz oder der ehemalige griechische Finanzminister Yanis Varoufakis.
Der Film führt nach China, wo an Parteihochschulen bis heute der Marxismus gelehrt wird, und im Staatsfernsehen eine Marx-Show die jungen Leute zu erreichen versucht. Er lässt Peter Schneider, einen Renegaten der 68er Bewegung zu Wort kommen, der die einfache Frage stellt, warum bei Marx das Postulat fehlt, „Du sollst nicht töten“, auch nicht im Sinne der vermeintlich guten Sache. Und er zeigt, wie die Stadtverwaltung von Marx Geburtsort Trier sich mit einem Geschenk arrangiert, das sie nicht ablehnen kann: Eine fünfeinhalb Meter hohe Marx-Statue, die die chinesische Staatsregierung stiftet.
Produktionsinformationen:
„Marx und seine Erben“ ist eine Produktion von Berlin Producers in Zusammenarbeit mit ARTE und DAS ERSTE. Regie: Peter Dörfler. Produzent: Dr. Stefan Pannen.
Pressestimmen:
Berliner Zeitung
Autor Peter Dörfler fragt bei linken Politikern und Aktivisten wie Sarah Wagenknecht, Werner Rätz von Attac, Emanuel Laurent, Vorsitzender der Kommunistischen Partei Frankreichs und Yanis Varoufakis nach, was Marx heute für die konkrete Politik bedeutet. Parallel zeigt die Reportage, wie hoch im Kurs Karl Marx im offiziellen China steht, und blickt darauf zurück, wie unterschiedlich und radikal seine Thesen in der Vergangenheit interpretiert wurde, bis hin zu den Terrorregimes von Stalin und Mao. Wie hier Historisches und Aktuelles ineinander übergehen, ist auch optisch sehr anregend.
Dokumentarfilm.info | Thomas Schneider
Erstaunlich vielseitig gelingt es in der knappen Zeit einen echten Husarenritt durch Geschichte, Anekdoten und Wirkungslehre der Marx’schen Kapitalismuskritik zu inszenieren. Zwar räumt Dörfler quasi alles aus dem Weg, was sich auf hunderten von Seiten in den Werken des Philosophen findet, er macht dabei jedoch auch den Weg frei auf »die Erben«, die der Film ja auch im Titel trägt.
fr.de | Frankfurter Rundschau | Arno Widmann
„Karl Marx und seine Erben“ erzählt die Marx-Biographie noch einmal, kostümfrei; und fügt hinzu die Sowjetunion, China, Kuba, die DDR usw. usw. Es gibt darin allerdings etwas wirklich Interessantes: das Gespräch zwischen dem Trierer Kulturreferenten und dem chinesischen Bildhauer Wu Weishan, der die fünf Meter große Marx-Statue für Trier gemacht hat. Marx sei für ihn „der große Wanderer“.
geschichte-wissen.de
Dabei wird deutlich, wie unterschiedlich die Rezeption von Marx ist: In Deutschland folgte auf das Unrechtssystem der DDR und den Kalten Krieg Ernüchterung und Ablehnung des Sozialismus. China hat dagegen einen Weg zwischen Kapitalismus und Sozialismus gefunden, der einen beinahe unheimlichen Erfolg feiert – Politikwissenschaftler reden von einem sich nähernden chinesischen Jahrhundert. Mit diesen Mitteln gelingt es der Dokumentation, die Bedeutung von Karl Marx darzustellen.
heise.de
Der Film verbindet geschickt und auf das Wesentliche reduziert verschiedene Stränge: die Lebensstationen und der Bildungsgang von Marx werden ergänzt um Kommentare von linken Politikern wie Sarah Wagenknecht und Yanis Varoufakis sowie von Historikern und Publizisten.
Neue Zürcher Zeitung
Für einen komprimierten Einstieg in das Leben und die Wirkung empfiehlt sich die Dokumentation «Marx und seine Erben», die die ARD am 30. April ausstrahlt. Schenkt man den darin präsentierten Straßenumfragen Glauben, steht es vielerorts um das Verständnis von Marx‘ Inhalten eher mangelhaft.
