Der Traum von der Neuen Welt

Am 3. und 10. Juni zeigte ARTE Deutschland die vierteilige Doku-Serie „Der Traum von der Neuen Welt“ von Kai Christiansen über das Jahrhundert der Auswanderung. Lange Zeit war Europa vielmehr ein Auswanderungs- als ein Einwanderungskontinent. Im Zeitraum zwischen 1840 und 1940 verließen rund 55 Millionen Europäer ihr Zuhause und brachen nach Amerika auf.

Programm-PR | ARTE/NDR/LOOKSfilm

Die Doku-Serie erzählt von der größ­ten Wan­de­rungs­be­we­gung in der Geschich­te. Zu Wort kom­men die Aus­wan­de­rer selbst, die in Brie­fen, Tage­bü­chern und Berich­ten ihre Moti­ve und ihre Erleb­nis­se fest­ge­hal­ten haben.

© ARTE/NDR/LOOKSfilm

Kapi­tä­ne und Erfin­der, die die Atlan­tik­über­que­rung mög­lich mach­ten, erhal­ten eben­so eine Stim­me wie die Ree­der, für die das Geschäft mit den Aus­wan­de­rern zur Gold­gru­be wur­de; inves­ti­ga­ti­ve Jour­na­lis­ten, die inko­gni­to reis­ten und die Zustän­de anpran­ger­ten; sowie ein Dol­met­scher, der in Ellis Island – der „Insel der Trä­nen“ bei New York – das Schick­sal von hun­der­ten Men­schen mit­er­leb­te. 

Sel­te­ne Fotos und frü­he Film­auf­nah­men wur­den für die Serie wie­der­ent­deckt und auf­ge­ar­bei­tet. Füh­ren­de Exper­ten aus den USA, Groß­bri­tan­ni­en, Schwe­den und Deutsch­land ord­nen die Epo­che ein.

Fabi­an Busch als Carl Schurz © ARTE/NDR/LOOKSfilm

Ein hoch­ka­rä­ti­ges inter­na­tio­na­les Ensem­ble ver­kör­pert die Cha­rak­te­re, die in kur­zen prä­gnan­ten Sze­nen vor­ge­stellt wer­den. Eine Zeit­rei­se durch ein Jahr­hun­dert vol­ler Inno­va­tio­nen, Mög­lich­kei­ten und Träu­me, aber auch durch hun­dert Jah­re Krieg, Aus­gren­zung und Ver­nich­tung.

Produktionsinformationen

Die Serie ent­stand nach einer Idee von Ulri­ke Dot­zer (Redak­ti­on NDR/ARTE), wur­de pro­du­ziert von Gun­nar Dedio (LOOKS Film & TV) und geför­dert von der nord­me­dia und Hes­sen Invest Film. Ver­ant­wort­lich für Dreh­buch und Regie ist Kai Chris­ti­an­sen („Ein blin­der Held“), zu sehen sind Ste­ve Kari­er („Colo­nia Digni­dad – Es gibt kein Zurück“) als Jules Ver­ne, Fabi­an Busch („Er ist wie­der da“) als Carl Schurz, Isa­bel­le Barth („The Miss­ing 2“) als Mar­ga­re­the Schurz, Fran­zis­ka Weisz („Tat­ort“ Ham­burg) als Irm­gard Bal­lin, Fran­cis Ful­ton-Smith („Die Spie­gel- Affä­re“) als Kapi­tän Richard Roberts, Anna Schudt („Tat­ort“ Dort­mund) als Her­tha Nathorff und vie­le ande­re. Die Begleit-DVD erscheint bei poly­band Medi­en.

Fabi­an Busch als Carl Schurz © ARTE/NDR/LOOKSfilm

Pressestimmen

Berliner Morgenpost

Ori­gi­nal­do­ku­men­te, Brie­fe, Fotos und schließ­lich die wohl­tu­end zurück­hal­tend ein­ge­setz­ten Schau­spie­ler (ein groß­ar­ti­ger Fabi­an Busch als Carl Schurz) machen zumin­dest den ers­ten Teil „Der Auf­bruch“ zu einem wirk­li­chen Meis­ter­werk.

Berliner Zeitung

Migra­ti­on ist media­les Dau­er­the­ma in Zei­ten, in denen mehr und mehr Zuwan­de­rer und Asyl­su­chen­de in Deutsch­land und ande­ren Län­dern Euro­pas leben. Der deutsch-fran­zö­si­sche Kul­tur­sen­der Arte lenkt den Blick auf eine ande­re Epo­che, in der sich Men­schen aus Angst vor poli­ti­scher Unter­drü­ckung oder wirt­schaft­li­chem Elend noch viel wei­ter nach Wes­ten auf­mach­ten.

BILD online/dpa

Was die Doku­men­ta­ti­on aber auch nicht ver­hehlt, sind die bis heu­te drän­gen­den Aspek­te des Ras­sis­mus und der Aus­gren­zung. Die betra­fen nicht nur die in Nord­ame­ri­ka leben­den India­ner und die lan­ge als Skla­ven gehal­te­nen Schwar­zen. Aus­gren­zung begann bereits bei Vor­be­hal­ten der in der Hier­ar­chie ganz oben ange­sie­del­ten wei­ßen Pro­tes­tan­ten gegen­über Katho­li­ken. Und über Ita­lie­ner wur­de sogar gestrit­ten, ob sie über­haupt als «weiß» gel­ten dürf­ten.

Teleschau

Deut­lich wird: Ras­sis­mus und Aus­gren­zung gab es auch in der Neu­en Welt, der Traum hat­te sei­ne Schat­ten­sei­ten. Aber Neu­gier, Wage­mut und Lebens­gier über­wo­gen. Vor allem aber ist nicht neu, dass sich Eth­ni­en und Natio­na­li­tä­ten zusam­men­schlos­sen. Bei aller Kri­tik lohnt es sich da, ein Auge auf die­se ARTE-Doku­men­ta­ti­on zu wer­fen.

WAZ

Die Arte-Doku-Rei­he „Der Traum von der Neu­en Welt“ ist bes­tens kom­po­nier­tes Bil­dungs­ki­no und zeigt das Schei­tern von vie­len Träu­mern.

Wolfsburger Nachrichten

Die Stär­ke der Doku-Rei­he ist, dass sie eben nicht nur Erfolgs­ge­schich­ten nach­er­zählt, son­dern auch das Schei­tern der Träu­mer zum The­ma macht. Lehr­reich und bewe­gend.

© ARTE/NDR/LOOKSfilm

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