Entspannung im Kalten Krieg: Die Schlussakte von Helsinki
Es war ein historisches Gipfeltreffen inmitten des Kalten Krieges: die Konferenz über Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa – kurz: KSZE –, die letztlich die Welt veränderte. Anhand von Hunderten Stunden Archivmaterial und erst kürzlich freigegebenen Gesprächsprotokollen erweckt der Dokumentarfilm das politische Schachspiel von 1975 wieder zum Leben – ein humorvoller und zugleich scharfsinniger Blick auf die langsam mahlenden Mühlen der Diplomatie und auf geheime Gespräche auf höchster Ebene hinter verschlossenen Türen – erzählt von Bjarne Mädel.
KSZE – Wofür diese vier Buchstaben stehen, was sie bedeuten und welch steinigen Weg der Diplomatie die Politiker von 1973 bis 1975 gegangen sind, das erzählt Arthur Franck in seinem Film. Zu den Verhandlern in Helsinki gehörte US-Präsident Gerald Ford, US-Sicherheitsberater Henry Kissinger, der sowjetische Parteichef Leonid Breschnew, Helmut Schmidt für die BRD und Erich Honecker für die DDR.

US-Außenminister Henry Kissinger © The U.S. National Archives
Die Unterzeichnung der KSZE-Schlussakte war ein bedeutender Schritt der internationalen Politik. Sie war ein Meilenstein für die Annäherung zwischen Ost und West und das Ende des Kalten Krieges – Folgen, die zum Zeitpunkt der Unterschrift kaum absehbar waren.



Fotos ©Alma Media/YLE ÔÇô Finnish Broadcasting Company
Regisseur Arthur Franck beleuchtet den zermürbenden diplomatischen Prozess. Dabei nutzt er lange geheim gehaltene Gesprächsprotokolle. Mittels künstlicher Intelligenz wurden die Stimmen von Generalsekretär Leonid Breschnew und US-Sicherheitsberater Henry Kissinger nachgebildet. Das Ergebnis ist ein faszinierender Blick hinter die Kulissen – auf Eitelkeiten und Merkwürdigkeiten des diplomatischen Theaters. Ein komplexes Thema wird auf leichte und zugängliche Weise erzählt.

Leonid Breschnew, Generalsekretär des Zentralkomitees der Kommunistischen Partei der Sowjetunion (KPdSU) © Vladimir Musaelyan/TASS