Preisträger*innen 2025

Die Hauptpreise des Deutschen FernsehKrimi-Festivals gehen nach Norden: „Tatort – Borowski und das Haupt der Medusa“ (NDR) mit Axel Milberg ist Fernsehkrimi des Jahres 2025, „Der Informant - Angst über der Stadt" (NDR) ist Fernsehserie des Jahres.

Finale des Deutschen FernsehKrimi-Festivals

Axel Mil­bergs letz­ter Ein­satz als Kom­mis­sar Borow­ski gewinnt den Haupt­preis des Deut­schen Fern­seh­Kri­mi-Fes­ti­vals Wies­ba­den. Der Bür­ger­meis­ter der Lan­des­haupt­stadt Hes­sens Gert-Uwe Men­de über­reicht den Preis in der Cali­ga­ri Film­büh­ne.

Bester Fernsehkrimi

Als bes­ter Film aus­ge­zeich­net wer­de ein außer­ge­wöhn­li­cher Film in einer Rei­he, die oft „weit über dem deut­schen Kri­mi-Niveau liegt“, sagt die Jury über den „Tat­ort – Borow­ski und das Haupt der Medu­sa“ (NDR): „Wir haben in den letz­ten drei Tagen zehn sehr unter­schied­li­che Fil­me gese­hen – doch einer ist bei uns allen hän­gen­ge­blie­ben: Schon die ers­te Sze­ne drückt einen mit ihrer Inten­si­tät in den Ses­sel. Wir hät­ten nie gedacht, dass Kau­en so gru­se­lig sein kann. Und auch danach zeigt die­ser Film, was Kri­mi alles kann: Schrä­ge Cha­rak­te­re, krea­ti­ve Sets, außer­ge­wöhn­li­che Kame­ra­füh­rung und ein flie­ßen­der Wech­sel zwi­schen den Gen­res.“

NDR-Fern­seh­spiel­chef Chris­ti­an Gran­de­rath © Deut­sches Fern­seh­Kri­mi-Fes­ti­val/­Ja­son Sel­lers

An der Sei­te von Axel Mil­berg spiel­ten Almi­la Bagria­cik und August Diehl. Regie führ­te Lars Krau­me, das Dreh­buch stammt von Sascha Aran­go. Der Film fei­er­te sei­ne Pre­mie­re in Wies­ba­den und wird am Sonn­tag, 16. März, um 20.15 Uhr im Ers­ten aus­ge­strahlt.

Krimiserie des Jahres

Als Kri­mi­se­rie des Jah­res wird „Der Infor­mant – Angst über der Stadt (NDR/ARD DEGETO FILM/ARTE/NKR) aus­ge­zeich­net. Die Stu­die­ren­den-Jury sagt in ihrer Begrün­dung: „Die Serie nimmt sich in einer Form Zeit für ihre Figu­ren, die uns ihre vol­le Tra­gik offen­bart und anhand ihrer ver­zwei­fel­ten Situa­ti­on eine Kri­tik am Sys­tem äußert, die sel­ten so Gehör bekommt. Sie schärft den Blick auf The­men, die uns gera­de im Ange­sicht der letz­ten Wahl­er­geb­nis­se als hoch­ak­tu­ell und wert­voll erschei­nen.“

Sonderpreise

Den Son­der­preis Bes­te Regie erhält Umut Dağ für den „Poli­zei­ruf 110 – Wider­fahr­nis (MDR). Die Jury wür­digt die beson­de­re Leis­tung des Preis­trä­gers: „Das gefühl­vol­le Anlei­ten eines Ensem­bles, die jeder für sich eine Ver­letz­lich­keit und eine Genau­ig­keit in ihrem Spiel zeig­ten, dass man von jedem Cha­rak­ter einen eige­nen Kri­mi sehen woll­te. Den Über­blick behal­tend für alle Depart­ments, die zum Bei­spiel das her­aus­ra­gen­de Zusam­men­spiel zwi­schen Bild­ge­stal­tung und Sze­nen­bild erst ermög­licht haben: Die­se Regie hat uns tief beein­druckt. Hand­werk­lich genau, wahr­haf­tig, und erstaun­lich, berüh­rend, span­nend.“

Son­der­preis Bes­te Regie für Umut Dağ © Deut­sches Fern­seh­Kri­mi-Fes­ti­val/­Ja­son Sel­lers

Auch der Son­der­preis Bes­te Dar­stel­le­rin geht nach Mag­de­burg. Marei­ke Sedl wird für ihre Dar­stel­lung der Sarah im „Poli­zei­ruf 110 – Wider­fahr­nis“ aus­ge­zeich­net: „Wir haben uns für eine Schau­spie­le­rin ent­schie­den, die uns mit ihrer Dar­stel­lung der­ma­ßen aus den Socken gehau­en hat, dass uns die Trä­nen in den Augen stan­den. Und das, obwohl in der ers­ten Stun­de des Films kein Wort von ihr zu hören war. Ihr inten­si­ves und durch­läs­si­ges, scho­nungs­lo­ses Spiel ohne Kal­kül und dop­pel­ten Boden ist für uns abso­lut preis­wür­dig. Sie lässt uns in ihre See­le bli­cken: in den schö­nen aber auch allen tra­gi­schen Momen­ten“, sagt die Jury über Marei­ke Sedls Spiel.

Den Son­der­preis Bes­tes Jugend-Ensem­ble erhält der „Tat­ort – Herz der Dun­kel­heit“ (MDR). Die Jury betont „die selbst­ver­ständ­li­che und vor­be­halts­lo­se Hal­tung gegen­über sexu­el­ler und Her­kunfts­di­ver­si­tät“, die der Film zei­ge: „Die jun­ge Frau mit asia­ti­scher Her­kunfts­ge­schich­te die Poli­zis­tin wer­den will, die Jungs, die sich in ihrer ‚Attrac­tion‘ zwi­schen den Geschlech­tern nicht ent­schei­den müs­sen, kein ‚Labe­l­ing‘ auf­grund von Haut­far­be, Her­kunft oder Klas­se. All das ist nicht das Pro­blem. (…) Der zwei­te Schau­spiel-Preis des Deut­schen Fern­seh­kri­mi­fes­ti­vals 2025 drückt unse­ren unbe­ding­ten Glau­ben an ein vor­be­halts­lo­ses, diver­ses Mit­ein­an­der aus und geht an das Jugend-Ensem­ble des Films „Tat­ort – Herz der Dun­kel­heit“ (Regie: Clau­dia Gar­de)“.

Son­der­preis Bes­tes Jugend­en­sem­ble © Deut­sches Fern­seh­Kri­mi-Fes­ti­val/­Ja­son Sel­lers

Publikumspreis des Wiesbadener Kuriers

Mit dem Publi­kums­preis des Wies­ba­de­ner Kuriers wird der „Tat­ort – Murot und das 1000-jäh­ri­ge Reich“ (HR) aus­ge­zeich­net. Was für die Publi­kums­ju­ry einen Sie­ger­film aus­zeich­net? „Für uns gehö­ren authen­ti­sche Kulis­sen und Kos­tü­me dazu, eine über­zeu­gen­de Beset­zung, groß­ar­ti­ge schau­spie­le­ri­sche Leis­tun­gen und eine ein­fühl­sa­me Regie. Ein roter Faden und eine fein­sin­ni­ge Struk­tur neh­men uns als Zuschau­er mit. Genau das trifft auf unse­ren Sie­ger­film zu: Ein Kri­mi, der sich kri­tisch mit Schuld und Süh­ne aus­ein­an­der­setzt, ein Film gegen das Ver­ges­sen. Unser Favo­rit setzt sich mit einer The­ma­tik aus­ein­an­der, von der wir nicht abschät­zen kön­nen, wie nah wir ihr heu­te wie­der sind. Das Ende ist fas­zi­nie­rend, über­rascht und hallt noch lan­ge nach.“

Team TATORT – MUROT UND DAS 1000-JÄHRIGE REICH © Deut­sches Fern­seh­Kri­mi-Fes­ti­val/­Ja­son Sel­lers

Drehbuchwettbewerb

Der Preis für die viel­ver­spre­chends­te Stof­fidee im Dreh­buch­wett­be­werb „Kri­mi x Kli­ma“ geht an Roman Glöck­ner für „Der Abrutsch“. Juror Jona­than Ber­lin sagt: „Der Text beleuch­tet auf vie­len Ebe­nen eine Dorf­ge­mein­schaft und ihre Abkehr von wis­sen­schaft­li­chen Gewiss­hei­ten. Dabei bleibt die Anla­ge der Geschich­te stets sub­til und unauf­dring­lich, ist aber in der Grund­kon­struk­ti­on umso stär­ker meta­pho­risch gebaut. Ein Stoff, der in der Kon­zen­tra­ti­on sei­nes Sze­na­ri­os intel­lek­tu­ell wie emo­tio­nal inspi­rie­rend ist und dabei – auch in Bezug auf rea­le Ereig­nis­se, auf die sich der Stoff stützt – Lust macht, ihn im wei­te­ren Pro­zess aus­zu­ta­rie­ren, zu erfor­schen und – toi, toi, toi – zu rea­li­sie­ren.“

Preis­trä­ger Roman Glöck­ner und Juror Jona­than Ber­lin © Deut­sches Fern­seh­Kri­mi-Fes­ti­val/­Ja­son Sel­lers

Über das Festival

Das Deut­sche Fern­seh­Kri­mi-Fes­ti­val ist eine Ver­an­stal­tung des Kul­tur­am­tes der Lan­des­haupt­stadt Wies­ba­den mit Unter­stüt­zung durch die Hes­sen Film & Medi­en, den Hes­si­schen Rund­funk und die SV Spar­kas­sen­Ver­si­che­rung, in Koope­ra­ti­on mit dem Medi­en­zen­trum Wies­ba­den, dem Wies­ba­de­ner Kurier und dem Lite­ra­tur­haus Vil­la Cle­men­ti­ne.

Mehr Informationen

www.fernsehkrimifestival.de | Social Media: Insta­gram | Face­book

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