Petition an BMJ übergeben

Der Bundesverband der Berufsbetreuer*innen (BdB) hat dem Bundesministerium der Justiz (BMJ) eine Petition zur Überarbeitung des Referentenentwurfs zur Betreuervergütung übergeben.

15.000 Unterschriften gesammelt

Die Peti­ti­on, initi­iert von Chris­ti­an Morg­ner, Berufs­be­treu­er aus Bre­men, wur­de von mehr als 15.000 Berufsbetreuer*innen, Betreu­ungs­ver­ei­nen sowie wei­te­re Akteu­re im Betreu­ungs­we­sen und Inter­es­sen­grup­pen unter­zeich­net. Ziel der Unter­schrif­ten­ak­ti­on ist eine grund­le­gen­de Anpas­sung des Refe­ren­ten­ent­wurfs, da nach Ein­schät­zung des BdB vie­le Berufsbetreuer*innen sonst deut­li­che finan­zi­el­le Ein­bu­ßen hin­neh­men müss­ten.

„Die ganze Betreuungsszene ist in hellem Aufruhr“

Dr. Harald Fre­ter, Geschäfts­füh­rer des BdB, beton­te bei der Über­ga­be die Dring­lich­keit des Anlie­gens: „Wir freu­en uns, dass unser Mit­glied Chris­ti­an Morg­ner die Initia­ti­ve zu die­ser Peti­ti­on ergrif­fen hat und inner­halb kur­zer Zeit mehr als 15.000 Unter­schrif­ten zusam­men­brin­gen konn­te. Das zeigt, dass die gan­ze Betreu­ungs­sze­ne in hel­lem Auf­ruhr ist über die­sen Refe­ren­ten­ent­wurf.“

Die Peti­ti­on wur­de von Annet­te Schnel­len­bach, Refe­rats­lei­te­rin im BMJ, und Refe­ren­tin Domi­ni­que Tank, stell­ver­tre­tend für Bun­des­jus­tiz­mi­nis­ter Dr. Mar­co Busch­mann, ent­ge­gen­ge­nom­men.

Bundesjustizministerium zeigt Verständnis für Kritik

Annet­te Schnel­len­bach bestä­tig­te, dass die Kri­tik am Ent­wurf das Minis­te­ri­um erreicht habe. Sie sag­te: „Wir neh­men die Kri­tik sehr ernst und sind in Gesprä­chen mit den Lan­des­jus­tiz­mi­nis­te­ri­en, die die Betreu­er­ver­gü­tung über­wie­gend zah­len. Unser Ziel ist es, eine Lösung zu fin­den, die den Beden­ken Rech­nung trägt.“

„Das letzte Wort ist noch nicht gesprochen“

Chris­ti­an Morg­ner, Spre­cher der BdB-Lan­des­grup­pe Bre­men, zeig­te sich opti­mis­tisch nach dem Ter­min im Jus­tiz­mi­nis­te­ri­um: „Ich war sehr über­rascht über das tol­le Feed­back hier aus dem BMJ. Es gab Schlag­wor­te, die zei­gen, dass noch Bewe­gung drin ist. Ich glau­be, das BMJ hat ver­stan­den, dass nach­ge­ar­bei­tet wer­den muss – und zwar im Sin­ne der Betreu­er und nicht gegen die Betreu­er.“

Auch BdB-Geschäfts­füh­rer Harald Fre­ter sieht Fort­schrit­te: „Wir haben in dem Gespräch heu­te her­aus­ge­hört, dass Bewe­gung in die Sache gekom­men ist. Nicht zuletzt durch die­se Peti­ti­on sind das Bun­des­jus­tiz­mi­nis­te­ri­um und die Län­der im Gespräch und wol­len sich bewe­gen.“

Mehr Informationen

www.berufsbetreuung.de | BdB-Ver­gü­tungs­kam­pa­gne | Lin­ke­din

Über den BdB

Der Bun­des­ver­band der Berufsbetreuer*innen (BdB) ist mit 8.000 Mit­glie­dern die größ­te Inter­es­sen­ver­tre­tung des Berufs­stan­des. Er ist die kol­le­gia­le Hei­mat sei­ner Mit­glie­der und macht Poli­tik für ihre Inter­es­sen. Er stärkt sei­ne Mit­glie­der dar­in, Men­schen mit Betreu­ungs­be­darf pro­fes­sio­nell zu unter­stüt­zen, ein Leben nach eige­nen Wün­schen und Vor­stel­lun­gen zu füh­ren – selbst­be­stimmt und geschützt.

Der BdB wur­de 1994 gegrün­det – zwei Jah­re, nach­dem mit dem Betreu­ungs­ge­setz Kon­zep­te wie „Ent­mün­di­gung“ und „Vor­mund­schaft“ für Erwach­se­ne abge­löst wur­den. Bereits damals lei­te­te ihn der Gedan­ke, Men­schen mit Betreu­ungs­be­darf in Deutsch­land pro­fes­sio­nell zu unter­stüt­zen, so dass sie ein mög­lichst selbst­be­stimm­tes Leben füh­ren kön­nen.
Mit sei­ner fach­li­chen Exper­ti­se und viel Idea­lis­mus setz­te sich der Ver­band bereits früh­zei­tig für mehr gesell­schaft­li­che Teil­ha­be betreu­ter Per­so­nen ein, wie sie erst spä­ter gesetz­lich ver­an­kert wur­de.

Han­deln und Ent­schei­dun­gen der BdB-Mit­glie­der basie­ren auf dem­sel­ben huma­nis­ti­schen Men­schen­bild, das auch der UN-Men­schen­rechts­kon­ven­ti­on von 1948 und der UN-Behin­der­ten­rechts­kon­ven­ti­on von 2006 zugrun­de liegt.

Fotos © Sven Darm­er

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