19. April um 20.15 Uhr
3. April 2023 – Seit dem Corona-Ausbruch in Wuhan ranken sich Mythen und Rätsel um seinen Ursprung. Die sogenannte Labortheorie hält sich dabei hartnäckig, vor allem in den USA. Doch wie viel Verschwörung steckt dahinter? Und wie viel Wahrheit?
Bis heute ist nicht eindeutig zu klären, welche Herkunft das SARS-CoV-2-Virus hat. Als sehr wahrscheinlich gilt die Zoonose-Theorie. Sie vermutet, dass das Virus vom Tier auf den Menschen übergesprungen ist. Im Zentrum der Aufmerksamkeit steht dabei der Huanan Seafood Market in Wuhan, auf den laut Studien die ersten Coronafälle zurückgehen sollen. Doch ein Wirts- oder Überträgertier ist bisher nicht gefunden.
Es bleibt also reichlich Raum für Spekulationen und Verschwörungen. Die international als „lab leak theory“ bezeichnete Labortheorie hält sich dabei am hartnäckigsten. Schon seit Beginn der Pandemie kursiert sie in verschiedenen Variationen: Es heißt zum Beispiel, bei einem Experiment sei das natürliche Virus versehentlich aus einem Labor „entkommen“, die chinesische Regierung habe den Vorfall aber absichtlich vertuscht. Andere sagen, das Virus sei von Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern im Labor verändert worden und – absichtlich oder unfreiwillig – in Umlauf geraten.
Die Frage nach dem Ursprung des Virus ist von Beginn an ein Politikum, aufgeladen von geopolitischen Spannungen zwischen China und den USA. Vor allem Donald Trump ist 2020 Treiber der „lab leak theory“. Offen spekuliert er über die Herkunft des Virus und heizt die antiasiatische Stimmung dadurch bewusst an. Mitte 2021 kündigt Trumps Nachfolger Joe Biden an, dass die amerikanischen Sicherheitsdienste die Herkunft des Virus nochmal untersuchen würden, und gibt der Labortheorie damit neues Futter.
Der Film ist bis 18. April 2025 in der ZDFinfo-Mediathek zu sehen.